Tumor­chirurgie des Gesichtes

Plastisch-chirurgische Tumorchirurgie und ästhetische Rekonstruktion des Gesichtes

Hauttumore (schwarzer Hautkrebs bzw. malignes Melanom, weisser Hautkrebs bzw. Basalzellkarzinom/Basaliom oder Plattenepithelkarzinom) nehmen leider weiterhin in ihrer Häufigkeit zu – das Gesicht ist dabei besonders häufig betroffen. Die chirurgische Entfernung des Tumors bietet eine hohe Chance auf Heilung und steht bei fast allen Fällen als Therapie an erster Stelle.

Neben diesem Anspruch ist jener an eine ästhetisch anspruchsvolle Wiederherstellung des entstandenen Defekts, gerade im Gesicht, deutlich gestiegen. Nicht immer lassen sich die Folgen einer Tumorbehandlung ohne grössere Spuren beseitigen, aber mit modernen Methoden lässt sich in vielen Fällen eine Wiederherstellung erreichen, die für Sie ein normales alltägliches Leben ohne Entstellung ermöglicht. Ziel ist dabei der Verschluss des durch die Tumor-OP entstandenen Defekts und die Wiederherstellung der Ästhetik.

Die plastisch-chirurgische Rekonstruktion hat somit das Ziel, nicht nur den entstandenen Defekt zu verschliessen, sondern dem Patienten nach überstandener Krankheit mehr Lebensqualität zu schenken: Die Optik des Gesichtes, die unter der Tumoroperation leidet, soll bestmöglich ästhetisch wiederhergestellt werden. In vielen Fällen lässt sich das auch direkt mit der Tumorentfernung kombinieren.

Der Ablauf einer ästhetischen Rekonstruktion nach einer Tumor-OP:

Vorgehensweise und Methoden

Zu beachten sind folgende Punkte:

  • Vollständige Entfernung des Tumors
  • Einzeitiges oder mehrzeitiges Vorgehen
  • Optimale Auswahl des Rekonstruktionsverfahrens
  • Nachsorge

Vollständige Entfernung des Tumors

Der wichtigste Schritt der Therapie ist die vollständige Entfernung des Tumors. Das entfernte Gewebe wird von einem spezialisierten Facharzt für Pathologie aufbereitet und mikroskopisch untersucht. Hierbei lässt sich die genaue Diagnose (genauer Tumortyp) erhärten und vor allem auch beurteilen, ob alle Schnittränder im gesunden Gewebe durchgeführt wurden, also der Tumor vollständig entfernt ist. Ist dies nicht der Fall, muss eine weitere Tumorentfernung erfolgen.

Einzeitiges oder mehrzeitiges Vorgehen

In den meisten Fällen kann der Tumor mit verlässlicher Sicherheit bei der ersten Operation vollständig entfernt werden, sodass die Wiederherstellung des Defekts direkt angeschlossen werden kann. In fortgeschritten Fällen oder bei unklaren Tumorrändern kann es notwendig sein, zunächst die genaue Gewebeuntersuchung des Pathologen abzuwarten und die Wiederherstellung des Defekts in einer zweiten OP durchzuführen.

Die Wiederherstellung eines Defekts, obwohl der Tumor noch nicht vollständig entfernt ist, ist nicht nur sinnlos, weil nochmals Gewebe entfernt werden muss, es macht die weiteren Eingriffe auch unnötig kompliziert. Für den für die Gewebeuntersuchung notwendigen Zeitraum wird der Defekt z. B. durch eine Kunsthaut vorübergehend verschlossen. Nach Sicherstellung der vollständigen Entfernung wird dann die Rekonstruktion durchgeführt.

Optimale Auswahl des Rekonstruktionsverfahrens

Nach einer vollständigen Tumorentfernung muss für jeden Patienten je nach Grösse und Ort des Defekts ein individuell optimales Verfahren ausgewählt werden, um die Wunde so gut wie möglich zu verschliessen. Hierbei gilt es, das ästhetisch bestmögliche Ergebnis, die sinnvollste Technik, den notwendigen Aufwand und vor allem auch die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen in Einklang zu bringen. Nicht für jeden Patienten mit dem gleichen Defekt muss die gleiche Lösung sinnvoll sein. Plastische Chirurgen sind dafür ausgebildet, die individuell optimale Lösung zu finden.

Wir halten es für sinnvoll, auch Sie als Patient in den Entscheidungsprozess einzubinden und Ihnen die möglichen Verfahren und die damit zu erwartenden Ergebnisse vorzustellen. Es ist wichtig, zu verstehen, dass für ein besseres Ergebnis auch meist ein grösserer Aufwand notwendig wird. Ihre Ärzte und Mitarbeiter Ihres Zentrums für Plastische Chirurgie sind jedoch gerne bereit, gemeinsam mit Ihnen diesen Weg zu gehen.

Nachsorge

Bis zur stabilen und zufriedenstellenden Ausheilung Ihrer Gesichtsoperation werden wir Sie engmaschig betreuen. Gerade bei Hauttumoren sollte aber auch eine konsequente weitere Vorsorge erfolgen. So kann nicht nur ein Wiedererscheinen des Tumors frühzeitig erkannt werden – was die dann erneut notwendige Behandlung deutlich einfacher macht –, es ermöglicht auch das Erkennen von weiteren auffälligen Hautstellen. Sie sollten grundsätzlich konsequent auf Schutz vor UV-Licht achten. Die dermatologischen Kollegen sind die Experten und richtigen Ansprechpartner für die Nachsorge und regelmässige Früherkennung von Hauttumoren. Wir arbeiten daher gerne und viel mit Ihnen eng zusammen.