Falte ist nicht gleich Falte. Je nach Beschaffenheit und Lokalität gilt eine andere Behandlungsoption. Bei einer Faltenunterspritzung wird zwischen Füllmaterialien und Neurotoxinen unterschieden. Die verschiedenen Substanzen werden mit einer Spritze verabreicht. Darüber hinaus haben die Verfahren jedoch wenig gemeinsam. Die wahre Kunst eines natürlichen und für das Umfeld nicht als behandelt erscheinenden Ergebnisses ist die gekonnte Kombination der verschiedenen Verfahren durch den erfahrenen Behandler.
Filler bringen Volumen und können abgesunkene Gesichtsstrukturen bis zu einem gewissen Grad anheben und verlorenes Volumen ersetzen. Der am meisten benutzte Filler ist Hyaluraonsäure, eine körpereigene Zuckersubstanz, die im Körper als Gerüstmolekül und Wasserspeicher vorliegt. Sie wird synthetisch hergestellt und ist sehr gut verträglich, eben weil der Körper die Substanz kennt. Aus dem gleichen Grund wird Hyaluronsäure aber auch vom Körper abgebaut und ist je nach Art und eingebrachter Region nach ca. sechs bis zwölf Monaten wieder verschwunden.
Neurotoxine (Botulinumtoxin) schwächt gezielt mimische Muskeln, die ungewünschte Falten entstehen lassen. Ein klassisches Beispiel ist die Zornesfalte zwischen den Augenbrauen. Botulinumtoxin ist kein Schlangengift. Es ist ursprünglich ein bakterielles Toxin, das aber heutzutage labortechnisch gewonnen und stark verdünnt eingesetzt wird.
Botulinumtoxin hat in keinerlei Studien negative Langzeitfolgen ergeben und wird sogar bei Kindern mit spastischen Lähmungen erfolgreich eingesetzt. Es wird aktuell auch zur Therapie von Migräne und zur Behandlung von übermässigem Schwitzen sehr erfolgreich genutzt. Maskenhafte Gesichter sind eine Folge einer nicht gekonnten Behandlung und bei erfahrenen Behandlern nicht zu erwarten. Die in Medien leider immer wieder präsenten aufgedunsenen Gesichter mancher B-Prominenter entstehen eher durch zu viel Füllmaterial und vor allem durch eine Behandlung, bei der eine falsche Technik beim falschen Patienten angewendet wurde.
Eigenfett (Lipofilling oder auch Lipostructuring) ist eine weitere Option als Füllmaterial. Der Eigenfetttransfer kann alleine oder in Kombination mit anderen Eingriffen durch Dr. Iblher oder Dr. Voigt angewendet werden. Dabei wird Fettgewebe an einer anderen Körperstelle (z. B. Bauch oder Gesäss) entnommen/abgesaugt und nach Aufbereitung an die Empfängerregion gespritzt. Die Methode ist daher mit etwas mehr Aufwand als die in Spritzen fertig verpackte Hyaluronsäure verbunden, der Eingriff wird in einer kleinen OP durchgeführt. Ein Teil des verpflanzten Fettgewebes geht in den ersten vier bis sechs Wochen wieder verloren, da es sich um lebendiges Gewebe handelt, welches einheilen muß, indem es wieder Anschluss an die Blutversorgung an der neuen Region gewinnt. Das dann eingeheilte Fettgewebe bleibt aber dauerhaft erhalten. Zudem wird Eigenfett ein positiver Effekt auf die Hautqualität zugesprochen und wird zum Beispiel für die Behandlung von grossflächigen Narben oder bestrahltem Gewebe verwendet.